Auf die Plätze, fertig, los – die Finanzierungsphase

Im zweiten Teil der Projektphase wird das Projekt schließlich zur Finanzierung freigeschaltet.
Ab diesem Zeitpunkt können Supporter ihr Wunschprojekt finanziell unterstützen. Für das Projekt-Team ist diese Phase die wichtigste innerhalb der Kampagne. Geplante Maßnahmen zur Verbreitung und Kommunikation ihres Vorhabens müssen umgesetzt werden, um möglichst viele Menschen für ihr Projekt zu begeistern und das Funding-Ziel innerhalb des festgelegten Zeitraumes zu erreichen. Wie bereits erwähnt nutzt Startnext das Alles-oder-Nichts Prinzip, um die Umsetzung des Projektes, wie in der Präsentation vorgestellt, zu gewährleisten. Die Projektpräsentation kann nun nicht mehr verändert werden, außer um Dankeschöns zu aktualisieren, Sponsoren einzubinden oder das Impressum zu aktualisieren. (vgl. Startnext 2013b)
Um die Abläufe innerhalb dieser Phase abzubilden, habe ich folgendes Modell in Anlehnung an Hemer et al. (2011, S. 33ff) erstellt:

Hauptakteuer & Kommunikation02(Quelle: eigene Darstellung)
Grün markiert ist dabei der Informations- bzw. Kommunikationsfluss, welchen ich in meinen nächsten Beiträgen näher beleuchten möchte. Dieser findet sowohl zwischen Mitarbeitern der Plattform und dem Projektteam, als auch zwischen dem Projektteam und der Crowd statt, mit der Plattform als „Vermittler“. Ich möchte mich, wie bereits erwähnt auf die digitale Kommunikation zwischen Projektteam und Crowd beziehen und folgende Medienkanäle betrachten: Startnext (Blog & Pinnwand), Facebook, Youtube, Online-Zeitungen.

Aus theoretischer Sicht spielen das AIDA-Modell sowie das Community Management in dieser Phase eine wichtige Rolle.
Das AIDA-Modell geht auf Lewis (1898) zurück und beschreibt die vier Phasen, welche ein potentieller Käufer vor dem Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung durchlaufen muss. Es bildet die Grundlage von Marketing- und Webemaßnahmen, welche beim Crowdfunding eine wichtige Rolle spielen.
In der ersten Stufe muss die Aufmerksamkeit des Käufers erregt werden („A“). In der zweiten Stufe wird diese Aufmerksamkeit erweitert, so dass der potentielle Käufer schließlich Interesse am Kauf des Produktes hat („I“). Beim Crowdfunding geht es ja bekanntlich nicht um den Verkauf eines Produktes, aber der potentielle Supporter sollte gegen Ende der zweiten Stufe Interesse an der Unterstützung des Crowdfunding-Projekts haben. In der dritten Stufe wird das Interesse in Verlangen bzw. den Wunsch zum Kauf umgewandelt („D“). Beim Crowdfunding kann dieser Wunsch aus verschiedenen Interessen heraus entstehen. Zum Beispiel möchte der Supporter aus  sozialen Gründen einen Beitrag leisten, um Anerkennung zu erhalte oder um ein bestimmtes Dankeschön zu bekommen. In der vierten Stufe fasst der potentielle Käufer einen Entschluss und entscheidet sich für oder gegen den Kauf bzw. die finanzielle Unterstützung („A“).  Am AIDA-Modell wird zwar kritisiert, dass es zu linear abläuft, aber bei der Anwendung im Bereich Crowdfunding liefert es eine ausreichende Basis, um die Abläufe zu verstehen. (vgl. GründerSzene, 2013)

Außerdem spielt das Community Management in dieser Phase eine überaus wichtige Rolle, um die bestehende Community auszubauen. Da eine Auseinandersetzung mit diesem breiten Themengebiet den Umfang meines Blogs sprengen würde, möchte ich euch auch den Blog von  Daniel Langwasser  verweisen. Er setzt sich seit 2008 mit diesem Thema und aktuellen Entwicklungen auseinander. In einem Post aus dem Jahr 2009 definiert er Community Management folgendermaßen:

 „Community Management befasst sich mit allen operativen und strategischen Aufgaben und Fragestellungen, die rund um die Konzeption, den Aufbau und das Management einer Online-Community anfallen. Das Aufgabengebiet umfasst dabei sowohl die Betreuung der Mitglieder wie auch die Sicherstellung des Community-Betriebs in Bezug auf technische, rechtliche und monetäre Aspekte.“ (vgl. Langwasser, 2008)

lernfortschritt04

In diesem Beitrag habe ich euch den zweiten Teil der Projektphase vorgestellt. Wichtig in dieser Phase ist, dass die Beschreibung des Projektes nicht mehr geändert werden kann. Ich habe noch einmal hervorgehoben, welche Art der digitalen Kommunikation ich untersuchen möchte, und zwar die öffentliche Kommunikation zwischen den Projektinitiatoren und der Crowd. Außerdem habe ich das AIDA-Modell, welches mir bereits aus dem Fach Marketing bekannt war, versucht auf den Bereich Crowdfunding anzuwenden. Ich habe mich erstmals mit dem Begriff Community Management auseinandergesetzt und möchte meinen Wissenstand gerne vertiefen, da mir die Bedeutung des Themas, innerhalb des Social Webs, bisher nicht richtig bewusst war. Im nächsten Post möchte ich dann mein methodisches Vorgehen erläutern. Auf die Postfinanzierungsphase werde ich später eingehen, weil diese für meine Betrachtung der digitalen Kommunikation nicht von so großer Bedeutung ist. Somit ist jetzt also die theoretische Basis meines Blogs festgelegt und die Analyse der verschiedenen Kanäle kann beginnen.

Quellen:

GründerSzene. (2013). Lexikon: AIDA-Prinzip. Abgerufen am 10. 12 2013 von gründerszene.de: http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/aida-prinzip

Hemer, J., Schneider, U., Dornbusch, F., & Frey, S. (2011). Crowdfunding und andere Formen informeller Mikrofinanzierung in der Projekt- und Innovationsfinanzierung. ISI-Schriftreihe: Innovationspotenziale. Stuttgart: Frauenhofer Verlag.

Langwasser, D. (2008). Community Management Blog: Aktuelles und Informatives zum Thema Community Management. Abgerufen am 10. 12 2013 von http://www.community-management.de/

Zielsetzung & Vorgehensweise

Zum jetztigen Zeitpunkt habe ich eine genauere Vorstellung von Crowdsourcing und kann Crowdfunding als Unterkategorie in die Thematik einordnen. In meinen letzten Beiträgen habe ich euch das Finanzierungsmodell Crowdfunding vorgestellt und außerdem das Crowdinvesting als weitere Unterkategorie präsentiert. Nun möchte ich erläutern wie mein weiteres Vorgehen aussieht:

Ziel dieser Betrachtung ist die Analyse der gesamten externen digitalen Kommunikation des Bach-Advent-Teams im Rahmen ihrer Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext.de. Zur Strukturierung dieser Analyse sollen folgende Fragen durch die Auseinandersetzung mit der Thematik beantwortet werden:

  • Welchen Umfang hatte die digitale Kommunikation im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne des Bach-Advent?
  • Welche Rolle spielt die digitale Kommunikation für den Erfolg der Kampagne?
  • Inwiefern können positive und negative Aspekte der digitalen Kommunikation identifiziert werden?
  • Welche Tipps und Handlungsempfehlung, bezüglich der Kommunikation innerhalb des Social Web, lassen sich für erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen ableiten?

Um diese Fragen beantworten zu können, werde ich zunächst das Projekt des Bach-Advent und die Plattform Startnext.de vorstellen. Anschließend möchte ich den Crowdfundingprozess näher beleuchten, um danach mit Hilfe von Inhaltsanalysen die digitale Kommunikation zu erfassen und auszuwerten. Abschließend werden Empfehlungen für gute digitale Kommunikation  präsentiert, welche zum Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne beitragen sollen.

Ich hoffe, dass mein Vorhaben nun deutlich geworden ist. Falls es dennoch Fragen oder Anmerkungen gibt, freue ich mich über Kommentare 😉
In meinem nächsten Beitrag soll es dann um die Plattform Startnext.de gehen.

Digitale Kommunikation – ein Klärungsversuch

Hallo liebe Crowd,

wie auch viele andere Blogger beschäftige ich mich im Rahmen des Fachs „Digitale Kommunikation“, unter der Leitung von Dipl.-Inf. Gunther Kreuzberger, mit computervermittelter Kommunikation und versuche einzelne Aspekte zu analysieren.
Um nach der ersten Vorlesung einen Einstieg in die Thematik zu finden, habe ich mir zunächst überlegt, was ich bisher schon über digitale Kommunikation weiss.
Das Ergebnis habe ich in dieser Grafik festgehalten:

digitalekommunikation01

Anschließend habe ich nach einer Definition gesucht und bin bei Grimm (2005, S.1-2) fündig geworden.

Er definiert zunächst Kommunikation allgemein als „Rede und Gegenrede“ zwischen zwei Kommunikationspartnern, die durch verschiedene Bezüge und Handlungen beeinflusst wird.
Digitale Kommunikation ist isoliert zu betrachten, weil dies nur mit Hilfe digitaler Medien stattfinden kann.  Im Gegensatz zur fac-to-face-Kommunikation sind im Zuge digitalen Kommunikation  zwei wesentliche Veränderungen entstanden:
1. Nähe zu Kommunikationspartnern: Wird durch die Möglichkeit der raum- und zeitübergreifenden Kommunikation geschaffen
2. Trennung der Kommunikationspartner: Wird durch die mangelnde physische Präsenz in Kommunikationssituationen geschaffen, was zur Virtualisierung des Kommunikationsprozesses führt.

Ich denke, dass ich in meinem ersten Brainstorming bereits einige wichtige Punkte nennen konnte und nun eine ganz gute Vorstellung davon habe, was unter dem Begriff digitale Kommunikation zu verstehen ist.
Allerdings interessierte mich auch, was eine Person, die sich noch nicht mit der Thematik beschäftigt hat, unter diesem Begriff versteht. Glücklicherweise war meine Schwester bereit ein Brainstorming durchzuführen. Die Ergebnisse sind in dieser MindMap zu sehen.

mindmapdk01

Mein kleiner Versuch zeigt, dass auch meine Schwester, die sich nicht unmittelbar mit digitaler Kommunikation beschäftigt, eine Vorstellung davon hat was unter diesem Begriff zu verstehen ist. Diese Tatsache ist meiner Meinung nach wichtig, denn ein Großteil der Bevölkerung kommuniziert auf dem digitalen Weg und sollte daher auch eine Vorstellung von diesem Konzept haben.

lernfortschritt04

Folgende wichtige Begriffe gehen also aus meiner ersten Recherche hervor:

Digitale Kommunikation

  •  wird durch digitale Medien (Social Web & Social Media) ermöglicht
  • kann als Gegensatz zur face-to-face Kommunikation angesehen werden
  • kommt global zum Einsatz
  • ist ein Wechselspiel aus Nähe und Trennung der Kommunikationspartner
  • ermöglicht raum- und zeitübergreifende Erreichbarkeit
  • verursacht die Datenschutzproblematik  

Soweit von meiner Seite zur Klärung des Begriffs digitale Kommunikation. Falls ihr noch weitere wichtige Aspekte entdeckt habt, würde ich mich über Kommentare freuen. Bis zum nächsten Mal werde ich mich intensiv mit der Suche nach einem geeigneten Thema für diesen Blog beschäftigen.
Soviel kann ich bisher schon verraten: Es wird irgendetwas mit dem Thema Crowdsourcing zu tun haben, aber Genaueres gibt es dann beim nächsten Mal!

Quellen:
Grimm, R. (2005). Digitale Kommunikation. München: Oldenbourg Verlag.